Spieglein, Spieglein an der Wand, ist Streaming die Zukunft für unser Land?

Heute will ich es mal wagen, etwas über die Zukunft zu schreiben, denn kaum eine Medienveranstaltung geht vorbei, ohne Streaming und VOD (Video on Demand) – die „Fernseh-Killer“ –zu thematisieren. Doch was ist da eigentlich dran?

Was ist Streaming/VOD?

Es handelt es sich dabei quasi um die zwei Wege, wie Videos bzw. Content im Internet verbreitet werden. Streaming ist das Pendant zum Fernsehen und VOD ist die nicht-lineare Version davon. Während ein Stream also einfach nur durchläuft und man keine Auswahl hat, was wann läuft, hat man bei Video on Demand – wie der Name schon sagt – die Möglichkeit, den Inhalt zu konsumieren wann man will, in der Reihenfolge, die man will.

Ist das die Zukunft?

Das ist natürlich die Frage aller Fragen. Wie schnell und wie stark sich der Konsum von Medien verändern wird, kann man schwer vorhersagen.
Um es ein bisschen einfacher zu haben, schauen wir zu anderen Märkten. Als Indikator für den deutschen Markt nimmt man oft das Vereinte Königreich, da es sowohl kulturell als auch geopolitisch näher an Deutschland liegt als zum Beispiel die USA und gleichzeitig in Europa eine Vorreiterrolle übernimmt.

Dort zeigt sich ein klarer Trend ab, dass klassisches Fernsehen immer unbeliebter wird. Im Vergleich zu 2011 schaute 2016 der Durchschnittsbrite etwa 30 Minuten weniger fern am Tag. Umgerechnet sind das 12 %.
Dieser Trend zeichnet sich vor allem bei der jüngeren Generation ab. Die Gruppe der 4 – 15 jährigen und die Gruppe der 16 – 24 jährigen schauen um fast ein Drittel (30 %) weniger als 5 Jahre zuvor.
Der Trend in der jüngeren Generation hat sich zwar etwas verlangsamt in den letzten Jahren, zwischen 2015 und 2016 sank die Zahl dennoch um 9 %

Der Grund, wieso der Durchschnitts-Brite trotzdem immer noch 212 Minuten „klassisches“ Fernsehen pro Tag genießt, ist vor allem die ältere Generation, die auch als Einzige einen positiven Trend bei der Fernsehkonsumierung erzielte.

Quelle: The UK Communications Market: Television and Audio-Visual, Ofcom, 2017

Wer übernimmt in Deutschland die Vorreiterrolle?

Auch wenn Deutschland manchmal etwas nachhinkt, gibt es einige Europa Vorreiter im Bereich Streaming und VOD aus Deutschland. Es geht jetzt allerdings nicht um Dienste wie Maxdome, Netflix etc., sondern um die Antwort auf die Frage, wie ein Fernsehsender in der Zukunft aussehen könnte.
Diese haben für uns ein paar Hamburger entdeckt und auf den Namen Rocketbeans TV getauft.

Ihr wollt mehr über die Raketenbohnen und ihr Projekt erfahren?
Hier eine Zusammenfassung in wundervoller Audio Form:

Auf der re:publica hatte ich auch die Möglichkeit mit Mitgründer Daniel „Budi“ Budiman ein Interview zu genau diesem Thema zu führen.
Das könnt ihr hier finden.

Neben den Rocketbeans hat man es in Deutschland aber auch dank der Initiative funk geschafft, VOD Dienste wie Youtube zu nutzen, um hochqualitativen Content zu bieten. Bestes Beispiel in diesem Gebiet sind die Wissensvideos. (Zu denen es auch bald einen Beitrag geben wird)

Alsooo….ist das die Zukunft?

Ja….vielleicht….möglicherweise…wer weiß das schon. Während man nicht sagen kann, wie lang die gute alte „Glotze“ noch überleben wird, kann man schon sagen, dass sie wahrscheinlich noch längere Zeit unser Wegbegleiter sein wird. Denn, obwohl jüngere Generationen weniger fernsehen, sehen sie doch fern. Wie lange es also dauert, bis wir den Fernseher ins Altersheim schicken und ob wir das jemals werden, kann noch niemand sagen.

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